Hausmacher Wurst sorgt für neue Perspektiven

2008Angelika und Hans-Peter Mess aus Aselfingen setzen erfolgreich auf Eigenvermarktung - Hofladen als nächstes Projekt.

Es macht einfach Spaß, wenn den Kunden unsere Wurst schmeckt", meint Hans-Peter Mees: "Die Leute sind begeistert von der Qualität der Produkte." Vor drei Jahren hat der Aselfinger Nebenerwerbslandwirt seinen Hof direkt am Ortseingang auf Mutterkuhhaltung umgestellt und zusammen mit seiner Frau Angelika eine Direktvermarktung gestartet. Beim Bauernmarkt in Achdorf und Blumberg haben sie ihre Hausmacher Dosenwurst und Rauchwaren angeboten und die Kundschaft wird immer größer. "Mittlerweile hat sich der Absatz so positiv entwickelt, dass wir eigentlich erweitern könnten", erklärt Hans-Peter Mess, der hauptberuflich als technischer Angestellter bei TRW arbeitet. "Allerdings wäre dies mit größeren Investitionen verbunden."

 

 

Schon der Umbau vom Anbinde- zum Laufstall kostete richtig Geld. Die 30 Tiere können sich jetzt frei im Stall bewegen, die Kälber laufen mit ihren Müttern mit und werden von diesen mit Milch versorgt. Deshalb gibt es auf dem Mess-Hof auch keine Melkmaschine mehr. "Von Ende April bis Anfang November ist das Vieh auf der Weide rings um den Hof", so der 46-jährige Aselfinger, der sich im Ortschaftsrat und in der Musik, lange Jahre in vorderster Front, ehrenamtlich engagiert. Bei der Versorgung der Kühe und Schweine helfen drei Generationen mit: Opa Peter, Angelika und Hans-Peter Mess sowie die Söhne Stefan und Simon legen Hand mit an, und es macht allen Spaß.

Wie kam der Nebenerwerbslandwirt überhaupt auf die Idee, seine Produkte selbst zu vermarkten? "Ich habe 2005 keine Perspektiven mehr für meinen Hof gesehen", erklärt Hans-Peter Mess. "Wir hatten zu wenig Vieh für eine richtige Milchwirtschaft und außerdem war der Milchpreis im Keller." Die Umstellung auf Mutterkuhhaltung haben die Mess' nie bereut. Nur so konnten sie ihren "kleinen" Betrieb vor der endgültigen Schließung retten. "Die Landwirtschaft trägt viel zur Erhaltung der herrlichen Landschaft im Achdorfer Tal bei", betont Mess, "und indirekt damit natürlich auch die Leute, die unsere Produkte kaufen".

Geschlachtet wird je nach Bedarf in Ewattingen. "Dort sind die Voraussetzungen optimal", so der Eigenvermarkter. Meist werden vier junge Weidekühe (zwölf Monate alt) und Schweine von einem professionellen Metzger zu Blut-, Leber- und Bratwurst verarbeitet sowie zu Speck, der geräuchert wird. Auch Fleisch kann auf Bestellung im Schlachthaus abgeholt werden. "Wir sind von Anfang bis zum Schluss dabei und reden bei den Gewürzen mit", so Angelika Mess. "Die Rezepte sind das Geheimnis des Metzgers." Diese kommen bei der Kundschaft an: Aus der Region Villingen und Geisingen sowie aus dem Schwarzwald kommen die Leute ins Achdorfer Tal, um die Hausmacher-Produkte direkt vom Mess-Hof zu kaufen. "Wir haben auch viele Abnehmer direkt vor der Haustür."

Auch in diesem Jahr wollen die Mess ihre Produkte auf Märkten anpreisen. "Vielleicht können wir mit anderen Anbietern wieder etwas um das Haus des Gastes auf die Beine stellen", meint Hans-Peter Mess. Neben der Hausmacher Dosenwurst und den Rauchwaren in Premium-Qualität bietet der Eigenvermarkter auch Eier aus Freilandhaltung, Kartoffeln und Honig an - vielleicht sogar bald auch aus dem eigenen Hofladen. "Ich könnte mir gut vorstellen, einen solchen Laden in Aselfingen zu bauen."

 

Südkurier (Jürgen Müller) vom 29.03.2008

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